Durchs milde wilde Kurdistan

Mein Bruder war ein begeisterter Leser der Abenteuerromane von Karl May. Der Band mit dem Titel Durchs wilde Kurdistan inspirierte mich zu diesem Fotoprojekt.

In den Jahren 2001, 2004 und 2005 reise ich nach Syrien und in die Türkei auf der Suche nach von Kurden bewohnten Gebieten, dabei entsteht ein photographisches Tagebuch, das die Eindrücke meiner Reise, ausgehend von der Stadt Aleppo, wiedergibt, als auch Augenblicke des kurdischen Alltags festhält. Mein Kurdistan ist sanft, ein menschlicher Raum, fern von jener Gewalt, die wir in den heutigen Nachrichten aus dieser Region sehen.

Gleichzeitig zeigen die Bilder aber auch nicht jene sagenhafte Wildnis, als die Karl May dieses Land beschrieben hatte – ohne es jemals besucht zu haben. Auch zeigen die Photographien keine touristischen Schnappschüsse oder unvergessliche Augenblicke, sondern eine äußerst persönliche und gleichzeitig globale Vision des Ganzen, frei von jeder politischen, sozialen oder medialen Definition, einfach nur „tranche de vie“, Augenblicke gelebten Lebens.

Mein Projekt wurde zu Friedenszeiten, noch vor Ausbruch des syrischen Krieges von 2011 ausgeführt. Angelehnt an Karl Mays Buchtitel „Durchs wilde Kurdistan“ habe ich deshalb das Wort „mild“ in den Titel meines Fotoprojektes mitaufgenommen: „Durchs milde wilde Kurdistan“.

Syrien
2001

Die Ausstellung zum Projekt besteht aus 45 S/W Vintage Silbergelatine-Abzügen auf Barytpapier im Format 20×30 cm, unlimitierte Auflage, signiert von Hand

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