Des Weges

Diese Fotografien wurden in Südtirol im Passeier-, Ulten-, Ahrn-, Villnöß- und Grödental sowie im Vinschgau und Proveis aufgenommen. „Des Weges“ war der Fotograf selbst. Von Hof zu Hof und von Tal zu Tal zog mich mein neugieriges Stadtmenschenauge und begleitete mich auf der Suche nach einer ursprünglichen Heimat.

Der Künstler Markus Vallazza schrieb 1997 im Bildband „Des Weges“ u.a. folgendes zu den Fotos:

… „Mich hat diese Bilderfolge beim Durchblättern schlagartig an meine Kindheit erinnert, als ich bei und nach Kriegsende auf meinen Hamster-Pflichtgängen mit der Welt unserer benachbarten Bauern konfrontiert wurde, von deren Restbeständen die Dokumentation des Autors beredtes Zeugnis ablegt. Diese stimmungsvollen Photogramme verweisen auf den allmählich sich wandelnden Alltag eines hochalpinen Bergbauernvolkes, auf dessen Behausungen, Liegenschaften und Lebensgewohnheiten.

Da wird man quer durch die Jahreszeiten auf steile Berghänge geführt, in lichtdurchflutete Höfe, finstere Küchen, Stuben und Ställe. Da werden uns Menschen gezeigt, deren Physiognomie durch Einwirkung von Witterung und harter Arbeit geprägt wurde. Wir blicken in bäuerliche Interieurs bzw. Intimbereiche, wo Brot- und Käselaibe auf Stellagen, Betten oder Dielen ausgebreitet liegen, wobei man ganz unwillkürlich an Installation der sogenannten „Land-Art“ erinnert wird, was natürlich nicht im Geringsten beabsichtigt war. Auf einem anderen Bild sehen wir eine Großfamilie von Äpfeln – vermutlich denen der Hesperiden nicht unähnlich – sich in alten Betten gelagert sonnen.“…

Südtirol
1987 – 1988

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